Einige Sängerinnen der Musica Popular Brasileira sollen hier mit ihren Neuerscheinugen vorgestellt werden. Manche von ihnen stehen schon länger in der Öffentlichkeit.
Roberta Sá gehört zu den aufsteigenden Sternen der jüngeren Zeit. Der Weg, der sich in ihrer Biographie abzeichnet, ist auch der so manch erfolgreichen Musikstückes: Wurzeln im Nordosten und weitere Entwicklung in Rio de Janeiro. Sie ist 1980 in Natal geboren und kam mit 9 Jahren nach Rio. Die große Familie des Vaters, aus dem Nordosten, liebte die Familienereignisse mit großer Personenzahl und reichlich Musik. Für die ebenfalls nicht kleine Familie der Mutter, aus dem Süden, waren Feiern mit Gesang und Präsentation an der Tagesordnung.
Mit 16 sang sie in der Wohnung in Ipanema, vor dem Spiegel, Stücke von Gilberto Gil und Tom Jobim. Sie studierte Kommunikationswissenschaften und wollte Radiomoderatorin werden. Nach dem Abschluss siegte aber die Liebe zu „Ihrer Majestät, der Musik“ (aus Robertas Carta Biografia). Die erste erfolgreiche CD Braseiro (Glut) kam 2005. Im September 2007 konnte man sie, nach Europa- und Asientournee, noch auf kleiner Bühne in Rios Talentschmiede Estrela da Lapa hören. Im gleichen Jahr erschien die hervorragende CD Que belo estranho dia pra se ter alegria (Welch seltsam schöner Tag, um glücklich zu sein). Ein großer Teil der Titel und noch einige mehr finden sich auf dem Live-Mitschnitt aus Rio, im Rahmen der Konzerttounee von 2009 (Pra se ter alegria), hier mit einer noch präsenteren Rhythmusgruppe.
Erlesene Komponisten und Sänger des Landes, aller Generationen, schreiben für Roberta und begleiten sie bei Konzerten: Lenine, Carlos Malta, Chico Buarque, Ney Matogrosso und viele andere. So, wie in ihrer Biographie der Nordosten und die Städte des Südens zusammenkommen, so verbindet sie in ihren Stücken Regionen und musikalische Epochen des Landes. Syndney Millers Alô fevereiro umgibt sie mit neuem Arrangement, ein Stück, das den Samba als Ort der Begegnung der beteiligten Menschen als auch der Instrumente vorstellt (Fazer samba não é brinquedo – Samba zu machen ist keine Spielerei). Bei Girando na renda wird man über das Bild des dörflichen Tanzes zu Samba de Roda und alten Traditionen der Orixás geführt.
Sie glaubt an das Glück und an das Zusammentreffen der Menschen. Im Lied Mais alguém heißt der mittlere Vers: O amor é um descanso, quando a gente quer ir lá, não há perigo no mundo, que te impeça de chegar. (Die Liebe ist ein Ruhepol, wenn man sie erreichen will, gibt es keine Gefahr der Welt, die dich daran hindert, dort hinzukommen.)